Unter den Begriff „Katzenglanz“ verstehen die Liebhaber der Numismatik eine Münze, mit unnatürlichem Glanz. Hervorgerufen wird dieser durch eine unsachgemäße Reinigung. Meistens wurde dies durch polieren verursacht, wodurch die Oberfläche der Münze sehr fein zerkratzt wurde.
Inhaltsverzeichnis
- Das typische Erscheinungsbild von Katzenglanz
- Schwefelleber die letzte Rettung?
- Katzenglanz bei Silbermünzen
- Wie entsteht Katzenglanz?
- Fazit
Gerade bei älteren Münzen kann dieser unschöne Glanz durch eine schlampige Reinigung entstehen. Das Ergebnis ist ein unästhetisches Stück Geld, das eher ausschaut wie ein Aluchip, als eine durch die Zeitgeschichte gealterte Münze. Darüber hinaus hat ein Geldstück mit Katzenglanz eine extreme Wertminderung. Dieser kann je nach Zustand zwischen 50% – 90% liegen. Genau aus diesen Gründen sollten gerade teure Münzen nur mit viel Erfahrung und der richtigen Reinigungsmethode restauriert werden! Falls Sie mehr darüber erfahren möchten, finden Sie unter Münzen reinigen die passenden Informationen.
Das typische Erscheinungsbild von Katzenglanz
- Stark und schrill glänzende Oberfläche im Licht. Diese ist nicht zu verwechseln mit der Ebene einer Münze mit polierter Platte oder gar Stempelglanz.
- Zahlreiche Kratzer auf der Oberfläche, in der das Licht vielseitig in sämtliche Richtungen streut. Diese Lichtstreuung lässt sich gerade unter einer Lupe gut erkennen.
- Stumpf und fleckig wirkendes aussehen.
- Zudem sind alte Kratzer und Rillen deutlich erkennbar. Gerade tiefere Kratzer bleiben vom Polieren verschont, wodurch ein deutlicher kontrastunterschied zu erkennen ist.
Sollte man eine solche überreinigte Münze haben, gibt es leider kaum noch Rettung. Ironischer Weise gibt es dennoch eine Möglichkeit: wer viel Zeit mitbringt, kann die Münze für die nächsten fünfzig – oder besser hundert Jahre bei sich im Garten eingraben. Nach dieser Zeit sollte die Oberfläche der Münze durch Witterung wieder natürlich gealtert sein.
Schwefelleber die letzte Rettung?
Wer jedoch keine fünfzig Jahre warten möchte, den bleibt ein letzter Rettungsversuch mittels Schwefelleber. Dieses Stoffgemisch aus Kaliumsulfid bildet gewisse Dämpfe und Gase, die Metalle wie Silber zum Anlaufen bringen. Mehr darüber gibt’s hier zu erfahren.
Katzenglanz bei Silbermünzen
Gerade Silber ist bei falscher Reinigung am stärksten von diesem Phänomen betroffen. Dies liegt zum einen daran, dass Silber das meist genutzte Münzmetall ist. Natürlich Kursmünzen unberücksichtigt. Zum anderen hat Silber noch die Eigenschaften relativ weich und lichtreflektierend zu sein. Gerade bei einer sehr glatten Oberfläche erkennt man diesen Effekt umso stärker. Als empfohlene Reinigungsmethode für Silbermünzen ist von daher eher ein Silbertauchbad* zu empfehlen.
Wie entsteht Katzenglanz?
Viele Anfänger machen oft den Fehler, Münzen falsch zu reinigen. Dabei ist die Säuberung mit einen Poliertuch oder einer Polierpaste meistens der Hauptgrund für Katzenglanz. Durch diese falsche Anwendung wird die Oberfläche der Münze sehr fein abgetragen und zerkratzt. Das hat zur Folge, dass die gealterte Schicht (Oxidationsschicht) auf der Münze entfernt wird und das „blanke Metall“ zum Vorschein kommt. Verstärkt wird dieser Effekt, wenn bei der Reinigung kontinuierlich in eine Richtung hin und her gerieben wird. Dadurch bleibt quasi der Münzoberfläche nichts anderes übrig, als feine Rillen und Kratzer in Reinigungsrichtung zu bilden. Solche Rillen lassen sich unter der Lupe mit hellem Licht gut erkennen. Zudem ist eine deutliche Lichtstreuung auf der Oberfläche sichtbar.
Deswegen sollte man bei der Münzreinigung niemals stur in eine Richtung hin und her reiben. Egal ob mit Bürste, Tuch, Pinsel oder Zahnstocher. Typischer Weise wäre das Ergebnis Spurrinnen mit parallelen Verlauf. Deswegen vorab immer Informieren und die richtige Reinigungsmethode auszuwählen. Im Zweifelsfall am besten erst einmal gar nicht reinigen und den polieren komplett wiedersteht.
Fazit
Der typische Katzenglanz sollte nicht mit Münzen mit Stempelglanz oder polierter Platte verwechselt werden. Den Unterschied erkennt ein Experte auf den ersten Blick. Doch auch als Leihe kann man mit ein wenig Sachkenntnis solche Münzen gut erkennen. Dies ist gerade vor einen geplanten Kauf von großem Vorteil. Dabei sollte man vor allen auf folgende Punkte achten:
- Stark und schrill glänzende Oberfläche.
- Zahlreiche Kratzer auf der Oberfläche.
- Stumpf und fleckig wirkendes aussehen.
- Alte Kratzer sind deutlich erkennbar.